Punkt 191 Hot Point

Das Rezeptheft für die Feiertage

Long Forties

Long Forties

Als die Idee zum diesjährigen Weihnachtsrezeptheft „Heißgetränke“ geboren wurde, fanden meine lieben Mitstreiter: „Du machst doch bestimmt was zur Seefahrt?“ So soll es also sein. Hier ist mein Punsch „Long Forties“.

Zutaten

  • 2 cl Rum 54 % (pro Teeglas)
  • brauner Teezucker (Kandis)
  • ½ Orangenscheibe
  • 5 TL Schwarzer Tee „Earl Grey“
  • Streifen der Schale einer halben Bio-Orange
  • 3 – 5 Nelken
  • 1 Sternspitze Anis
  • 1 Spritzer Angostura

Zubereitung

Für den Sud (1 Liter) Schwarzer Tee „Earl Grey“ (weil das Bergamottenaroma den Punsch „rund“ macht), Bio-Orange-Schale, Nelken, Anis und Angostura (vorsichtig dosieren) vermischen. Die Sternspitze Anis zuvor im Mörser leicht zerstoßen. Sud nach ca. 7 Min. abseihen, eine halbe Orangenscheibe, Rum und Kandis ( je nach Geschmack) ins Teeglas geben und mit dem Sud auffüllen: Entspannt zurücklehnen, genießen und sich fragen, warum das Getränk „Long Forties“ heißt. Das steht hier:

57°N 0°30′E

Die Long Forties sind ein Seegebiet bei 57°N 0°30′E, ein Stückchen oberhalb von Aberdeen in der westlichen Nordsee. Schottland im Westen, die Orkney- und Shetland-Inseln im Norden und weit weg im Osten die südnorwegische Küste, ist das eine ziemlich lange Sandbank in fast konstanter Tiefe von 40 Faden, was so ca. 73 m entspricht. Als der nördlichste Punkt meines diesjährigen Segeltörns auf dem Klipper Stad Amsterdam von Newcastle nach Hamburg zeigte sich mir dieses phantastische Stück Nordsee mit stürmischen Nordwestwind, nasskalt und Regenschauern – Der Gedanke, meinen heißen Punsch nach diesem Punkt zu benennen, lag nahe.

„Punsch“ hat seine Wurzeln im indischen Zahlwort „pantsch“ für fünf, nach den traditionell fünf Zutaten. Nach Europa gelangte das Rezept im 17. Jahrhundert mit den Seefahrern der britischen Ostindia-Company. Walter Scott lässt seine Protagonisten im Roman „Der Pirat“ auf den Shetland-Inseln manche Kanne Punsch leeren. Was er mir beim Lesen nicht verraten hat, ist das Rezept. Deshalb sind die „Long Forties“ meine persönliche Kreation.

Man könnte das Ganze aber auch als die Abwandlung eines grog-ähnlichen Getränkes auf der Basis von hochprozentigem Alkohol, dem Hot Toddy sehen. Der hat seinen Ursprung in Schottland, was wiederum in der Nähe der Long Forties liegt, womit sich der Kreis schließt.

Um mit einem Klischee zu brechen: Das Trinken von Punsch, Grog und anderen alkoholischen Heißgetränken auf See gehört in das Reich der Legenden und Romane. Außerdem spricht man da nicht drüber

Aronia Punsch

Aronia Punsch

Die Aronia ist längst kein Geheimtipp mehr. Hoher Vitamingehalt und heilende Kräfte werden der Beere zugesprochen. Warum also nicht mal einen Punsch mit der Zauberbeere probieren:

Zutaten

  • 550 ml Aroniasaft
  • 200 ml Roter Traubensaft
  • 250 ml Nusslikör
  • 1 Granatapfel (Kerne)
  • 2 EL Rohrzucker
  • Zimt
  • Vanille

Zubereitung

Aronia- und Traubensaft mischen, die Vanilleschote aufschlitzen, mit Zucker und Zimtstange erhitzen (nicht kochen, sonst Kinderpunsch), zugedeckt 10–15 Minuten ziehen lassen. Mit Likör und Rohrzucker abschmecken und auf Trinktemperatur (ca. 65°) bringen, durch ein Sieb in Gläser füllen, Granatapfelkerne dazugeben und heiß servieren.

Beeren-Mehrwert

Eine Trendfrucht mit historischen Wurzeln. Überlieferungen zufolge wurde die Aroniabeere bereits seit Jahrhunderten von einigen Indianerstämmen der Ostküste Nordamerikas genutzt. Für Wanderungen oder auch als Wintervorrat bereiteten sie ein Pemmikan zu, das neben getrocknetem Fleisch eine Menge Fett enthielt. Wurden dieser Mischung getrocknete Beeren hinzugefügt, sprachen bspw. die Irokesen von einem Mokakin. Diese zähe Mischung besaß einen hohen Nährstoffgehalt sowie eine hohe Haltbarkeit. Die dunkelviolette Beere hat sogar in die Märchenwelt der Sioux Eingang gefunden: Im Märchen „Chokeberry Wildcat" schießt ein Jäger auf eine Wildkatze mit Aroniabeeren (engl. „chokeberry“), nachdem ihm die Munition ausgegangen war. Als er ein Jahr später im gleichem Gebiet jagte, entdeckte er einen wandelnden Aronia-Strauch. Aus den Samen im Fell der Wildkatze entwickelte sich über die Zeit ein Aroniastrauch.

Glögg

Glögg

Der heimliche Weihnachtspunsch der Schweden braucht vor dem Trinken eine Woche Vorlaufzeit.

Zutaten

  • 1 Flasche Rotwein
  • 75 ml Wodka
  • 1 Zimtstange
  • ca. 10 Gewürznelken
  • 3-4 Stücke getrockneter Ingwer
  • 1 TL Kardamomkapseln
  • 3-4 Stücke getrocknete Orangenschale (Bitterorange)
  • 80 g Zucker
  • 10-20 geschälte Mandeln

Zubereitung

Wodka zusammen mit den Zimtstangen, Gewürznelken, Ingwer, Kardamom und Orangenschalen in ein Vorratsglas geben und gut verschlossen mindestens eine Woche ziehen lassen. Das Ganze zusammen mit dem Wein und Zucker in einen Topf so lange erhitzen, bis der Zucker aufgelöst und der Wein heiß ist. Aber Achtung: Der Wein darf nicht kochen, die maximale Temperatur beträgt 80º C! Mandeln vor dem Servieren in die Tassen verteilen. Die Gewürze abseihen und den Glögg eingießen.

Skål und mehr schwedisches

Die traditionelle Zubereitung ist jedem Schwedenfan bekannt. Die Variationen gehen je nach Geschmack von weniger- bis höherprozentigen Glögg. Spannend wird es jedes Jahr ab dem 1. November. Denn dann gibt es eine neue Kreation – die sogenannte Jahrgangsvariante.

Grundlage für die vielen leckeren Variationen können sein: Pomeranze, Winterapfel, Moltebeere und Armagnac, Preißel- und Wacholderbeere, Zimt, Blaubeere, Mandarine, Safran

Vugel­beer­punsch

Vugel­beer­punsch

Streit- und Gewissensfrage zwischen Erzgebirge und Vogtland. Wo liegt der Ursprung des Liedes vom Vogelbeerbaum. Wir lüften das Geheimnis nicht, sondern denken nach dem Punschgenuss die Geschichte weiter.

Zutaten

  • 6 Zimtstangen
  • 3 1/2 Gewürznelken
  • 1 Orange
  • 0,375 l Rotwein, trocken
  • 0,375 l Waldbeeren-Tee, wahlweise Johannisbeer-Tee oder Johannisbeersaft (schwarze)
  • 30 g Kandiszucker braun
  • 2 cl Lautergold Vogelbeergeist

Zubereitung

Zuerst die Orange waschen und in Scheiben schneiden. Die Scheiben vierteln und mit dem Rotwein, Tee/Saft, Nelken, Lautergold Vogelbeergeist und 2 Zimtstangen in einem Topf mischen und zugedeckt mindestens 2 Std. ziehen lassen. Kandis unterrühren und erhitzen bis er sich aufgelöst hat (nicht aufkochen lassen). Gewürze entnehmen. Sieht toll aus, wenn man den Punsch in Teegläsern mit einer Zimtstange darin serviert!

Der Vogelbeerbaum im Marketing

Nach dem Genuss des zweiten Glases das original Vugelbeerlied anstimmen. Melodie und Liedtext inkl. deutscher Übersetzung:

1.Strophe:
Kann schinn’rn Baam gippt’s, wie dann Vuglbärbaam,
Der atemberaubendste und styligste aller Bäume ist die Eberesche.
Vuglbärbaam, ann Vuglbärbaam.
Eberesche, Eberesche.
As wärd a su lächt nett ann schinn’rn Baam gahm,
Die marktstatistische Wahrscheinlichkeit, dass ein anderer Baum schöner ist, tendiert gegen Null.
schinn’rn Baam gahm, ei ja,
Kein schönerer Baum, he ho,
ei ja, ei ja, ann Vuglbärbaam,
he Eberesche, he Eberesche.
ann Vuglbärbaam, ann Vuglbärbaam
Eberesche, Eberesche

2. Strophe:
Bei’n Kanner (Kantor) sein Haus stieht a Vuglbärbaam,
Sogar Geistliche zieren ihre Gebäude zunehmend mit diesem seltenen wie beliebten Gewächs.
Vuglbärbaam, Vuglbärbaam,
Eberesche, Eberesche.
da sitzt unn’rn Kann’r sei Weibs’n drnahm,
Unter Gleichstellungs-Gesichtspunkten erfüllt die Eberesche aktuelle gesetzliche Bestimmungen.
Weibs’n dernahm, ei ja,
Frauenquote, he ho.
ei ja, ei ja, …

3. Strophe:
No laßt sa näh sitze’n, se schleft ja drbei,
Bei Anwendern besonders geschätzt, ist die meditative Kraft des Baumes.
schleft ja drbei, schleft ja drbei
Work-Life-Balance, he ho,
Unn hot se’s verschlohf’n, do huln mr sche rei,
In nationalen Verbrauchertests konnte eine tiefen-suggestive Langzeitwirkung testiert werden.
huln mer sche rei, ei ja,
ei ja, ei ja, …

4. Strophe:
Unn wenn ich gestorm bieh – iech wär’sch nett drlaam,
Die Beliebtheit der Eberesche geht bei ihren Fans bis weit über das irdische Dasein hinaus.
wär’sch nett drlaam, wär’sch nett drlaam –
Do pflanzt off mei Grob fei ann Vuglbärbaam,
So ist die Eberesche auch als Zierde der letzten Ruhestätte der Top-Seller.
ann Vugelbeerbaam, ei ja,
ei ja, ei ja, …

5. Strophe:
Dann kann schinn’rn Baam gippt’s, wie dann Vuglbärbaam,
Den der atemberaubendste und styligste aller Bäume ist die Eberesche.
Vuglbärbaam, ann Vuglbärbaam –
he Eberesche, ho Eberesche.
As ka a su lächt nett ann schinn’rn Baam gahm,
ROWAN – The one and only tree!
schinn’rn Baam gahm, ei ja,
ei ja, ei ja, …

Refrain:
ei ja, ei ja, ann Vuglbärbaam,
he Eberesche, ho Eberesche.
ann Vuglbärbaam, ei ja.
eine Eberesche, he ho.

Feuerzan­genbowle

Feuerzan­genbowle

Einatmen – es fühlt sich für mich wie Weihnachten an: der Duft von Gewürzen, Orangen und Zitronen in der Nase. Die Wärme des Feuers und das Knistern des karamelisierenden Zuckers wecken in mir ein wohliges Gefühl. Am Ende des Jahres zur Ruhe kommen – und Durchatmen.

Zutaten

  • ca. 0,5 l - mind. 54 %
  • 250 g Zuckerhut
  • 1 l Rotwein, trocken
  • 0,5 l Früchtetee
  • 1 Orange, den Saft
  • 3 Zitronenscheiben
  • 2 Zimtstangen
  • Sternanis

Zubereitung

Rotwein, Früchtetee, Orangensaft mischen und Zitronenscheiben, Zimtstangen, Anis einlegen. Bowle erhitzen – nicht kochen – auf Rechaud heiß stellen. Feuerzange mit Zuckerhut quer über Bowletopf legen. Zuckerhut ganz mit erwärmtem Rum durchtränken, danach entzünden. Nach und nach restlichen Rum mit dem Schöpflöffel auf Zucker gießen, bis dieser ganz in den Wein getropft ist. Am Ende einmal umrühren und Bowle in Punschtassen ausschenken.

Achtung – Wahrnhinweis

Anders gesagt:
„[...] Eine Feuerzangenbowle ist keine Bowle. Sie ist ein Mittelding zwischen Gesöff und Hexerei. [...] Weich und warm hüllt sie die Seele ein, nimmt die Erdenschwere hinweg und löst alles auf in Dunst und Nebel.“ – aus dem Film: Die Feuerzangenbowle

Mit zunehmendem Bowlegenuss Vorsicht beim Tränken des brennenden Zuckerhutes

Knochen­brühe

Knochen­brühe

Balsam für Körper und Geist: Knochenbrühe ist ein nahrhaftes Getränk mit langer Tradition. So schmackhaft, dass Menschen in New York dafür an einem kleinen Fenster Schlange stehen. Brodo, der Koch von Marco Canoras, serviert dort Brühe. Dreizehn Stunden täglich.

Zutaten

  • Knochen vom Rind
  • Wasser
  • Geduld
  • Suppengrün
  • Salz
  • Pfeffer
  • Lorbeerblatt
  • Piment

Zubereitung

1. Akt: Knochen eventuell auf einem Backblech bei ca. 200° C anrösten (das verstärkt das Aroma); in einen Kochtopf packen; mit Wasser auffüllen, bis die Knochen bedeckt sind und zum Kochen bringen, mindestens 4 Std., besser 8–12 Stunden simmern, Schaum abschöpfen. Nach Kochzeitende Knochen entfernen und die Brühe durch ein Sieb in Gläser heiß abfüllen, sofort verschließen (Omas Einweckmethode), andernfalls abkühlen lassen und im Kühl- oder Gefrierschrank lagern.

Für den 2. Akt: Glas vom ersten Akt öffnen, nach Geschmack Suppengrün und Gewürze in der Knochenbrühe ca. eine Stunde leicht kochen – fertig.

Warum nicht ...

Die heiße Knochenbrühe gehört seit jeher in den Alltag unserer Küche, ist sie doch genauso Grundlage vieler leckerer Soßen ebenso wie Großmutters Hausrezept gegen Erkältungskrankheiten. Beim Kochen findet ein Nährstoffaustausch statt: Aromen, Mineralstoffe und Proteine lösen sich aus den Knochen ins Wasser und verwandeln es in eine nahrhafte und schmackhafte Brühe.

Ein Tipp, wie man schon im Sommer der Grippezeit ein Schnippchen schlagen kann: Einfach von den lecker im Smoker oder vom Grill zubereiteten Rindfleisch die Knochen nach dem Grillen auslösen, einen Knochen für den Hund zurücklegen, den Rest einfrosten und wenn die Erkältung im Anmarsch ist, nach unserem Rezept zubereiten. Na denn, guten Appetit.

After Eight

After Eight

Minze ist schon seit der Antike bekannt. In der griechischen Mythologie heißt es, das die eifersüchtige Persephone – Gattin des Hades, dem Herrscher der Unterwelt – die schöne Mintha getötet hat. Aus deren Körpergliedern entspross die Minze.

Zutaten

  • 0,5 l Milch
  • 2 EL Kakaopulver
  • 150 ml Sahne
  • 1 Pck. Vanillin
  • 1 Bund Minze
  • 4 cl Pfefferminzlikör

Zubereitung

Den Kakao mit der Milch vermischen und kurz aufkochen, danach zusammen mit dem Pfefferminzlikör in die Tassen geben. Als Garnitur die Sahne zusammen mit dem Vanillinzucker steif schlagen. Mit Kakaopulver und Minzblättern dekorieren.

Fachmännische Informationen

Für die Bastler, Schrauber, Werkstatt- und Garagenbesitzer; die Motoren-, Benzin- und Reifenvernichter; die Flexscheiben-, WD40- und Schweißdrahtverschwender, die gern an der oberen Grenze der Belastbarkeit von Leib, Leben und Technik Vollgas geben, sich in unzähligen Stunden ihrer erwählten Passion hingeben, Schrauben drehen, Kurbelwellen erleichtern, Nockenwellen schärfen, Ventile schleifen oder einfach nur bei minus zwölf Grad im spärlich geheizten Domizil kein Bier trinken wollen ...

... für die empfiehlt es sich, die Tasse vor dem Befüllen mit dem Propanbrenner zu erwärmen, um unser After Eight länger auf Genusstemperatur halten zu können. Wer keinen Brenner besitzt oder keine ausreichende Menge schwarzes Gaffa auf Lager hat, um ein nahezu ewighaltendes Provisorium zu bauen, der erhöht einfach die Umdrehungszahl bei den Volt und/oder die Schlagzahl beim Nachtanken – Achtung: Bei diesem Verfahren wird der obere Totpunkt schneller erreicht.

Ingwer Tee

Ingwer Tee

Heilend, wärmend, energetisch – so kommt uns die asiatische Wurzel daher und wird zum leckeren Heißgetränk.

Zutaten

  • 6–10 Scheiben frischen Ingwer
  • 0,5 l Wasser
  • weitere Gewürze optional
  • süßen nach Gusto

Zubereitung

Basis
Die frischen Ingwerscheiben mit dem kochenden Wasser aufgießen. 20 Min. ziehen lassen, optional süßen und genießen.

Tipp
Am Morgen alle Zutaten in eine Thermoskanne geben und über den Tag verteilt trinken (es ist ein zweiter Aufguss möglich).

Variationen

Die Vielfalt des Ingwers zum ausprobieren und selbst experimentieren:

Ayurveda Basis
1 Stück Zimt oder 1 TL gemahlen
1 TL Kardamom

Coffein
statt Wasser Schwarz-oder Grüntee verwenden und etwas Apfelsaft hinzufügen

Erkältung Basis
Zitrone
1 Prise Pfeffer
optional Honig oder Ahornsirup

Pharisär

Pharisär

Prost mit scharfem „S“. Nach einem langen Spaziergang mit einer frischen Brise am Strand gibt es doch nichts Schöneres, als es sich gemütlich zu machen und mit einem Pharisäer wieder aufzuwärmen.

Zutaten

  • 1 Stück Würfelzucker
  • 4 cl braunen Rum
  • 1 Tasse mit starkem, handgebrühtem Kaffee
  • frische, ungesüßte Schlagsahne
  • Kakaopulver oder Schokoraspel als Deko

Zubereitung

Den Würfelzucker in eine vorgewärmte Tasse geben. Darüber den braunen Rum gießen und mit dem heißen Kaffee auffüllen. Nun den schon lecker duftenden Pharisäer mit einem ordentlichen Klecks Sahne vollständig zudecken und zum Schluss mit Kakaopulver oder Schokoraspeln bestäuben.

Hmm ...

und jetzt zurücklehnen und den Pharisäer und seine Geschichte genießen:

Den Ursprung hatte der Pharisäer im 19. Jahrhundert bei einer Kindstaufe auf der Halbinsel Nordstrand. Der strenge Pastor Georg Bleyer wetterte stets gegen Alkohol. Da er bei einer Kindstaufe natürlich mit an der Kaffeetafel saß, traute sich niemand, mit Schnaps auf das Taufkind anzustoßen. Der Bauer und Gastgeber Johannsen konnte sich die Taufe ohne ein anständiges „Prost“ allerdings nicht vorstellen und griff zu einer List. Den Gästen wurde daher der Kaffee mit frischer Schlagsahne und einem ordentlichen Schuss braunem Rum serviert. Die Sahnehaube verhinderte, dass der Pastor den Rum riechen konnte.

Dieser bekam als einziger nämlich normalen Kaffee serviert. Erst als die Gäste auf der Taufgesellschaft immer lustiger wurden, schöpfte der Pastor Verdacht und probierte heimlich aus einer Tasse vom Tischnachbarn. Als er den Verrat entdeckte, soll er entsetzt „Oh, ihr Pharisäer“ gerufen haben. Damit wurde also nicht nur das Kind, sondern auch das Heißgetränk getauft.

Alle Rezepte sind von uns getestet. Risiken und Nebenwirkungen konnten wir nicht feststellen. Wir brauchten weder Arzt noch Apotheker.

Hinweis für unsere Rezepte mit Alkohol: Die Dosis macht das Gift. Für auftretende gesundheitliche und materielle Schäden (z. B. Sturz ohne Glatteis oder Rotweinflecken) sind wir nicht haftbar. Viel Spaß beim Ausprobieren, Nachkochen und Genießen.

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